Freitag, 3. April 2020

AiDA 2020: Le Havre

Stopp 6: Le Havre (Frankreich)

Heute ging es mit einem Mietwagen von Le Havre aus an der Küste der Normandie  bis zum Cap Fagnet.



Das Kap Fagnet ist mit 110m Höhe der höchste Punkt der Alabasterküste der Normandie  oberhalb von Fécamp. Auf der Anhöhe liegt die Kapelle der Seeleute "Notre-Dame de Salut", welche ein Ziel der Pilger aus Fécamp war, um für ein Gelingen der Überfahrten nach Neufundland zu beten.



 Dieses alte Hotel, direkt neben der Kirche gelegen, ist im Augenblick nicht in Betrieb.





 Im Inneren der Kapelle findet man Votivtafeln als Dank sowie Gedenktafeln für 
verunglückte Seeleute.



 Am Kap findet man neben einer Radaranlage....

 ... auch einen Kiosk, der jedoch noch geschlossen war.


Auf kleinen Wanderwegen hat man einen wunderschönen Blick auf die Steilküste.
Das Wetter ändert sich hier fast minütlich und der Wind war nicht ohne
(dazu aber später mehr).


 Hier ein Blick in die andere Richtung.

 1942 wurde das Kap in Erwartung einer Alliierten Invasion von den deutschen Besatzern mit Bunkern als Teil des Atlantikwalls befestigt. Der Leitstand der Radarstation "Würzburg" und mehrere kleinere Bunker finden sich heute auf dem Kap. (Quelle: Wikipedia)






 Blick auf die Steilküste und Fécamp.


In Fécamp fuhren wir zum Palais Bénédictine, welches 1888 eingeweiht und 1892 durch ein Feuer zerstört wurde. In den folgenden Jahren wurde das Palais wieder aufgebaut, noch größer als das ursprüngliche Gebäude: es wurde eine Mischung aus Palast und Museum.
Leider war der Palais an diesem Tag geschlossen, sodass wir es nicht besichtigen konnten.


 Im Innenhof ist auch eine Statue von Alexandre Le Grand, dem 
Gründer des Palais Bénédictine zu sehen .







Jedoch konnten wir den Verkaufsraum und das kleine Café der Produktionsstätte des Kräuterlikörs besichtigen.




In Hafennähe kann man die katholische Pfarrkirche St. Etienne besichtigen, ein Besuch lohnt sich.
Insgesamt weist das Kirchengebäude heute Stilelemente der Spätgotik, der Frührenaissanche und der Neugotik auf.






Gegen Mittag machten wir uns mit unserem kleinen Mietwagen.....


..... Richtung Etretat, ein Seebad mit knapp 1300 Einwohnern, an Steilküste der Normandie, auf.

Nach langer Parkplatzsuche gingen wir durch den kleinen Ort mit seinen schönen Häusern.





 Gestärkt mit einem Crêpes, ging es dann zum Strand,
wo uns die wunderbaren Felsformationen, direkt am Ärmelkanal gelegen, erwarteten.


 Anhand der Wellen lässt sich erahnen, wie windig es an diesem Tag war.



 Aufgrund seiner Farbe wird die Küste "Alabasterküste" genannt. Die Klippen bestehen hauptsächlich aus Kreide und Feuerstein.

Oberhalb der Porte d'Amont befindet sich die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde, die Schutzpatronin der Seeleute.







 Man kann km-weit an der Steilküste entlang spazieren, an diesem Tag war es jedoch klug, nicht so nah an den Rand der Klippen zu gehen.


 Die Porte d'Aval (Elefantenrüssel) und die Felsnadel Aiguille.

Selbstverständlich gingen wir auch auf diesen Felsen hoch!







 Dieser Bogen ist die Manneporte und der größte der drei Bögen. 







Ich denke, man merkt meine Begeisterung für diesen Felsenabschnitt. Vor allem auch, weil das Wetter besser wurde.

Von Etretat ging es dann weiter zum Cap d'Antifer mit seinem Stahlbeton-Leuchtturm. Der Vorgänger Leuchtturm wurde 1944 von den deutschen Besatzungstruppen gesprengt.







In der Nacht vom 27. auf den 28.Februar 1942 wurde an der Küste von Saint-Jouin-Bruneval die Operation Biting, eine britische Razzia durchgeführt, um Teile des deutschen Würzburger Radars, welches hier installiert war, zu stehlen. Auf britischer Seite verzeichnete man 2 Tote, auf deutscher Seite 5 Tote.









Von soviel geschichtlichem Input kamen wir am späten Nachmittag bei starkem Wind wieder in Le Havre an. Kurz vor der Abfahrt meldete sich unser Kapitän Volker Baumgart über Mikrofon, dass wir an diesem Tag nicht aus dem Hafen auslaufen konnten, um unseren nächsten Stopp "Dover" anzufahren. Und so verbrachten wir eine weitere Nacht im Hafen von Le Havre.

Abends präsentierte er uns dann einige Folien und Fakten, die erklärten, wieso wir nicht aus dem Hafen herausfahren konnten.

Hier eine Kurzfassung in eigenen Worten:

Die Ausfahrt des Hafens von Le Havre ist so eng, dass wir aufgrund des Sturms diese nur mit Schleppern hätten passieren können. Dafür wäre ein Zeitfenster von ca. 25 min nötig gewesen. Aufgrund des Winds bzw. der "windstillen" Zeiträume zwischen jeder Orkanböe (wir hatten Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h) hatten wir jedoch nur ein Zeitfenster von 11 min. Hätte also nicht funktioniert. Selbst wenn wir aus dem Hafen heraus gekommen wären, hätte uns eine weitere stürmische Nacht im Ärmelkanal erwartet und eine Einfahrt in den Hafen von Dover wäre unwahrscheinlich gewesen. Dieser schließt auch ab einer gewissen Windstärke.

Also freuten wir uns auf eine ruhige Nacht im Hafen.

Am nächsten Morgen besichtigten wir dann zu Fuß die umgebauten Docks von Le Havre. Hier wurde eine kleine Einkaufsmeile erschaffen.





Mit einiger Verspätung liefen wir dann an diesem Nachmittag aus Richtung Rotterdam. Der Stopp in Dover wurde gecancelt.

Wenn es euch interessiert, was wir in Rotterdam besichtigt haben, dann schaut in den nächsten Tagen in diesen Blog rein.

Bis dahin

grüßt Euch Heike.


PS: Wer den Fehlerteufel findet, darf ihn behalten !

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